Herbert-Eulenberg-Weg (OV 2009/1006)
Anlass: Rheindeichsanierung im Bereich des Bodendenkmals Festung Kaiserswerth.
Auftraggeber: Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf
Ergebnis: Beim Deichbau in Düsseldorf-Kaiserswerth wurden Reste von Uferbefestigungen und ein vollständig erhaltenes hölzernes Schiff entdeckt.
Das Schiff lag im Uferbereich eines Altrheinarms, dicht an den Trümmern des gesprengten Batardeaus der Festung Kaiserswerth. Es war schon etwa zwei Meter tief mit Hochflutsedimenten zugeschwemmt, als darüber eine Uferbefestigung mit Holzpfählen erfolgte. Damit ist erstmals der Nachweis einer Hafenanlage an dieser Stelle gelungen.
Die Ausgrabung des Schiffes gestaltete sich schwierig, weil es bis zu 9 Meter unter der heutigen Geländeoberfläche lag und von den jüngeren Uferbefestigungen überlagert wurde. Eindringendes Grundwasser schaffte zusätzliche technische Probleme. Es gelang trotz der widrigen Umstände, das Schiff vollständig freizulegen, zu dokumentieren und segmentweise zu bergen.
Es handelt sich um ein Plattbodenschiff vom Typus Nachen von 17,5 Metern Länge und etwa 3 Metern größter Breite. Es ist nach der Zerstörung der Festung (1702) versunken, aber vor Errichtung der Uferbefestigungen.
Das Schiff wird im Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig konserviert und restauriert. Anschließend wird es in Düsseldorf ausgestellt.
Abbildung 1:
Freilegung des Plattbodenschiffs. Das Holzgerüst an der Längsseite ist für den Transport angebracht worden. (Foto: archaeologie.de)
Abbildung 2:
Verstürzte Mauerbefunde des Stauwehrs (Batardeau) aus dem 17. Jahrhundert. (Foto: archaeologie.de)