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14
Feb
2018

(NW 2013/1015)

Anlass: Am westlichen Rand der Aachener Innenstadt wurde auf einem brachliegenden Grundstück am Kaiserplatz das Einkaufszentrum ‚Aquis Plaza‘ errichtet. Hierzu fand in den Jahren 2013 bis 2015 eine archäologische Untersuchung statt. Die 17.000 m² große Baugrube wurde archäologisch untersucht. Die im öffentlichen Bereich vorzunehmenden Erdarbeiten, wie die Umlegung von Versorgungsleitungen und die Ausschachtung der Tunnelzufahrt wurden archäologisch begleitet.

Auftraggeber: Kaiserplatz Aachen Adalbertstraße Generalübernehmer GmbH & Co. KG

Ergebnis: Zur Zeit des Baus des äußeren Stadtmauerrings in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts war im Bereich der Kirche St. Adalbert eine Vorortsiedlung entstanden. Bei der Maßnahme zwischen 2013 und 2015 in diesem Bereich konnten zahlreiche archäologische Befunde freigelegt werden, eindeutige Hinweise auf hochmittelalterliche Gebäude konnten auf dem Baugelände jedoch nicht gewonnen werden. Allerdings wurden, eingetieft in die grundwasserführende Schicht, drei holzverschalte Färbergruben vorgefunden. ​Ebenfalls hochmittelalterlich datiert eine Grube, die mit einem unten offenen Holzfass ausgesteift wurde, welches auf einem Steinring stand. Am Boden dieser Grube, wurde im Grundwasser Leder aufbewahrt. Weiter gehören in diesen Zusammenhang drei Brunnen, eine Abwasserrinne, Holzpfähle und -staken, sowie zahlreiche größere Gruben. Auf der Stiftstraße konnte die hier vermutete Stadtmauer freigelegt und dokumentiert werden. Die Mauer wies in diesem Abschnitt eine Breite von maximal 1,6 m auf und war damit schmaler als erwartet. Im Kreuzungsbereich Adalbertstraße/Beeckstraße wurde eine Pflasterung freigelegt, die zum Vorbereich des Adalbertstores gehörte. Der hochmittelalterliche Siedlungsbereich wurde von neuzeitlichen Siedlungsspuren überprägt. Abgesehen von den Kellern der Altbebauung zählen hierzu insgesamt 23 aus Ziegeln gemauerte Brunnen, die teilweise außen eine Holzverschalung aufwiesen. Ihre Verteilung deutet darauf hin, dass jedes Haus im Hinterhof seinen eigenen Brunnen hatte. Neben vereinzelten neuzeitlichen Befunden wurden vor allem im Bereich des Zufahrtsbauwerks u. a. Kellermauern und ein Abwasserkanal freigelegt. ​

Graßkamp_02 Mauer St. 385 im Profil. (Foto: archaeologie.de/Stefan Grasskamp)

Graßkamp_03 Brunnenbefund St. 401. (Foto: archaeologie.de/Stefan Grasskamp)

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