(NW 2005/1048)
Anlass: Archäologische Untersuchung im Bebauungsplanverfahren Bahnhofstraße
Im Plangebiet war durch eine Prospektion und eine darauffolgende Sachverhaltsermittlung ein jungsteinzeitliches Bodendenkmal festgestellt und verifiziert worden. Da das Bodendenkmal durch Bodeneingriffe gefährdet war, wurde eine archäologische Ausgrabung erforderlich.
Auftraggeber: Stadt Baesweiler
Ergebnis: Auf der 1,5 ha großen Untersuchungsfläche wurden 1498 Pfosten und Grubenbefunde dokumentiert. Hiervon datiert der überwiegende Teil in die jüngere Bandkeramik und ist Teil einer Siedlung, die hier ausschnittsweise erfasst wurde. Insgesamt 29 Gebäude rekonstruiert werden konnten. hierunter 22 bandkeramische Langhäuser. Neben zahlreichen Vorratsgruben fand sich auch eine Grube, bei der es sich um einen Brunnen gehandelt haben könnte.
Im Osten der Fläche wurde ein Umfassungsgraben angeschnitten der die dortige Grenze der Siedlung bildete. Nach Norden konnte die Siedlung ebenfalls eingegrenzt werden. Im Süden und Westen erstreckt sich die Siedlung über die Untersuchungsflächengrenze hinaus und ist hier in Teibereichen bereits in früheren Jahrzehnten überbaut worden. Weitere Befunde verweisen auf eine schwache eisenzeitliche Überbauung im Ostteil der bandkeramischen Siedlung. Hier wurde ein Neun-Pfostenbau und zwei weitere Pfostenkonzentrationen erkannt.
Abbildung 1:
Übersicht mit einem bandkeramischen Hausgrundriss. Dabei sind einzelne große Pfostenspuren erkennbar. Im vorderen Teil sind zum Haus zugehörige rechteckige Gruben zu sehen. (Foto: archaeologie.de)
Abbildung 2:
Steinpackung unterhalb eines bandkeramischen (frühneolithischen) Brunnen. (Foto: archaeologie.de)