(NW 2006/1096)
Anlass: Neubauvorhaben mit Wohnbebauung in der Gemarkung Brühl-Badorf, Flur 14. Das als Gartenland genutzte Areal lag im Bodendenkmal „Töpfereibezirk Pingsdorf“ (BM 187).
Auftraggeber: Erschließungsgemeinschaft Töpfergasse, GEBAUSIE und Berafin GmbH
Ergebnis: Im Bereich der Untersuchungsfläche konnten mehrere karolingerzeitlicher Töpferöfen des 9. Jahrhunderts festgestellt werden, die verm. Teil einer großflächigen Töpferei waren. Ein weiterer Ofen besaß Konstruktionsmerkmale, die auf einen Rennofen hindeuten. Eine benachbarte Grube, die mit Eisenschlacke verfüllt war, deutet ebenfalls auf Eisenverarbeitung hin. Im Bereich der Öfen konnten zudem längs eines alten Bachverlaufs Gebäudegrundrisse nachgewiesen werden, deren Funktion mit dem Betrieb der Öfen in Zusammenhang steht. In einem Fall scheint es sich um die Überdachung der Arbeitsgrube zu handeln.
Unmittelbar nördlich der Öfen wurden mehrere Gräber freigelegt. Hier handelt es sich wohl um ein Gräberfeld, dass sich weiter nach Norden fortsetzt. Die spärlichen Anhaltspunkte für eine Datierung der beigabenlosen Gräber weisen ebenfalls auf das Frühmittelalter hin. Ein Zusammenhang mit dem Töpfereibetrieb könnte durch die Tatsache gegeben sein, dass Töpfereiareal und Gräberfeld direkt aneinander angrenzen, sich jedoch nicht überschneiden.
Abbildung 1:
Ein karolingerzeitlicher Ringofen. (Foto: archaeologie.de)
Abbildung 2:
Der frei präparierte karolingerzeitliche Rennofen. (Foto: archaeologie.de)