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21
Feb
2018

(OV 2014/1042)

Anlass: Errichtung mehrerer Mehrfamilienhäuser auf dem Grundstück Römerstraße 3. Da das Gebiet auf dem Gelände des eingetragenen Bodendenkmals des römischen Auxiliarkastells liegt, wurden archäologische Untersuchungen notwendig.

Auftraggeber: May Investment GmbH

Ergebnis:
Dokumentiert werden konnten Ausschnitte aus zwei Gebäuden sowie eine zwischen ihnen verlaufende Straße. Erfasst wurden die zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. abgebrannten Reste der Hauptnutzungsphase des Kastells sowie mehrere Einbauten der Spätantike.
Bei den Gebäuden handelt es sich um Fachwerkbauten, die sowohl den Soldaten der römischen Hilfstruppen, als auch ihren Pferden Unterkunft boten. Charakteristisch sind für solche Gebäude die in den Boden gegrabenen Rinnen, durch die der Pferdeurin abfließen kann und die in regelmäßigen Abständen mit Kalk ausgestreut wurden. Zur Vorbereitung der Bautätigkeit wurde der Boden in einem tiefen Eingriff ausgetauscht, um das Einsickern der Fäkalien zu ermöglichen. Während sich der über den Rinnen gelegene Holzfußboden nicht erhalten hat, konnte die Rahmenkonstruktion der Fachwerkbauten durch die Spuren der verbrannten Balken und zum Teil noch in situ erhaltenen Eckvernagelungen exakt nachvollzogen werden.
Bereits für das restliche Kastell ließ sich nach dem offenbar geplanten Abbrennen der Gebäude eine Phase ohne Aktivitäten nachweisen, in der aber vermutlich die Umwehrung des Kastells noch instandgehalten wurde. Erst in der Spätantike belegen ein Brunnen und eine Pflasterung wieder eine Besiedelung des Geländes, jetzt vermutlich im Vorfeld des auf reduzierter Fläche errichteten Kleinkastells.

Dormagen_Abb_imText Im Planum zeichnen sich die Reste des Fachwerks und die mit Brandschutt verfüllten Rinnen deutlich ab. In der Mitte des Bildes erkennt man die Lagerstraße, gestört vom spätantiken Brunnen. (Foto: archaeologie.de/Alexandra Schubert)

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