(777.001)

Anlass: In Dortmund-Wambel an der Lueckestraße war auf einem Grundstück von rund 4000 m² die Errichtung des Wohnparks „Alter Hof“ geplant. Bis 2017 sollten hier 18 Reiheneigenheime entstehen.

Auftraggeber: Deutsche Reihenhaus AG

Ergebnis:
Die bauvorgreifende Sachverhaltsermittlung konnte zahlreiche archäologische Befunde zu Tage fördern. Vor allem konnten neuzeitliche Strukturen des 18. und 19. Jahrhunderts dokumentiert werden. Dass der Fundplatz auch schon deutlich länger besiedelt gewesen sein muss, ergibt sich aus vereinzelten Befunden, die bis in die römische Kaiserzeit zurückreichen könnten.
Anhand von Mauerbefunden konnten Gebäude nachgewiesen werden, die zum historischen Kern des Dorfes Wambel gehört haben und spätestens im 20. Jahrhundert abgerissen worden sein müssen. Natursteinfundamente zeugen davon, dass es möglicherweise Vorgängerbauten in diesem Bereich gegeben haben könnte. Für die Errichtung der Ziegelmauern könnten extra angelegte Kalkmischgruben verwendet worden sein.
Den auffälligsten Befund stellen allerdings die Umrisse von 10-12 gut erhaltenen Kuppelöfen dar, die in das 17. bis 18. Jahrhundert datieren. Die birnenförmigen Befunde, mit Durchmessern von rund 60 cm, zentrieren sich alle in einer Art Senke, die als Arbeitsbereich gedeutet werden kann. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um einfache (Brot-)Backöfen, die im Zuge von kriegerischen Auseinandersetzungen für die Versorgung der vor der Stadt Dortmund liegenden Truppen angelegt wurden.

Die Öfen zeichneten sich im Planum dicht gedrängt als orangerote Verfärbungen ab. (Foto: archaeologie.de/Sebastian Senczek)

Fotogrammetrische Aufnahmen von Ofen 26 in verschiedenen Bearbeitungsphasen. (Grafik: archaeologie.de/ Eva Augustin)

Denkmal des Monats April 2017
https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/alle_nachrichten/nachricht.jsp?nid=467547

Archäologie in Westfalen-Lippe 2016
http://www.lwl.org/wmfah-download/pdf/Inhaltsverzeichnis_AiW2016.pdf